Vom 17. bis zum 21. April präsentierte sich die Argo-Anleg GmbH auf der Hannover Messe. Im Bereich „Hydrogen + Fuel Cells Europe“ zeigten zahlreiche Unternehmen und Institute Neuerungen und Best Practices aus dem breiten Feld der Wasserstofftechnologie. Gleich am ersten Tag der Messe hat Geschäftsführer Jan Andreas einen Kooperationsvertrag mit Hydrogen Moves, vertreten durch die Inhaberin Silke Frank unterzeichnet. Somit wurde die sehr lange Zusammenarbeit, die schon über 2 Jahrzehnte zwischen beiden besteht, nun „offiziell besiegelt“. Dies war ein gelungener Auftakt, der nahtlos in Besuche von zahlreichen ausländischen Delegationen überging. Unter anderem durfte das Team Besuche aus Indien, Finnland, Kanada, den USA und China begrüßen.
Am Gemeinschaftsstand des Landes Hessen zeigte Argo-Anleg u.a. einen Technologievergleich zwischen einer 5KW Brennstoffzelle (PEM) und einem 10KW „Wasserstoff-Verbrenner“ eines befreundeten Unternehmens aus Passau, der Firma EVS Hydrogen GmbH. Dieser Wasserstoffmotor ist laut dem Inhaber, Walter Seidl, quasi ein „Vielstoffmotor“, der diverse Gase wie Methan, Wasserstoff und sogar Kerosin verbrennt. „Der Wasserstoff, der hier verbrannt wird, muss nicht die Automotive 5.0 Qualität haben, und kann in relativ „rauen Umgebungsbedingungen“ eingesetzt werden. Vor allem im Baumaschinensektor (Bagger, Rüttelplatten…) sieht er dafür viel Potenzial.
Die von Argo-Anleg gezeigte 5KW Brennstoffzelle ist die „kleinste“ im Portfolio (u.a. 35/200/400KW) und stieß ebenfalls auf sehr großes Interesse. Anwendungen sind u.a. Microgrids, Katastrophenschutz, Maritimer Bereich, Gebäudetechnik uvm. Darüber hinaus gezeigt wurde Ventiltechnik -deren Entwicklungswurzeln bis 2001 zurückgehen- während ein bekannter OEM diese als „seine aktuelle Innovation anpries“. Unschöne Aufreger, die nicht sein müssen.
- Weiter TPRD’s wie ein Cryo-TPRD für den Luftfahrtbereich. Ein erstes von rosswag-engineering additiv gefertigtes Ventilgehäuse aus dem geförderten ALuScal Projekt (Neuigkeiten folgen in Kürze).
- Argo-Controller, eine eigene Infrarotschnittstelle (IR) für Betankungen nach SAE-Protokoll an HRS (Wasserstofftankstellen)
Argo-Anleg Gas Handling Unit (GHU), die als Standardprodukt in den H2-Tanksystemen der von Argo-Anleg integrierten H2-Tanksystemen wie beispielsweise den HDV (40to Lkw), dem PH2P Truck – des Kooperationspartners, Firma Paul Nutzfahrzeuge, dem Pistenfahrzeug der Firma PRINOTH), und jetzt in den MEGCs und Tanktainern zum Einsatz kommen. Die ausgestellte Technik ist für Argo-Anleg schon lange tägliche Arbeit mit vielen Erfahrungswerten. Die Exponate zeigten nur einen geringen Anteil der Produkte, welche das Unternehmen aus Wesel bereits zur Serienreife entwickelt hat. Neben der Technik zum Anfassen informierten Jan Andreas (Geschäftsführer) und Dirk Fischer (Vertriebsleiter) mit einer detaillierten Bildschirmpräsentation über viele weitere Wasserstoffanwendungen des Unternehmens, die bereits heute im Einsatz sind.
Ein besonderer Fokus lag dieses Jahr auf den Herausforderungen der Dekarbonisierung der Logistikbranche. Hier interessierten sich viele Messebesucher besonders für die „Multiple Energy Gas Container“ (MEGC), die als austauschbare Tanksysteme für Schiffe zum Einsatz kommen. „Diese Tanktainer bieten in der Anwendung drei große Vorteile“, erläutert Jan Andreas, „Wir können damit alte Schiffe und Flotten auf einen emissionsfreien Betrieb umrüsten, neue Schiffe ausstatten, und wir schaffen die Möglichkeit einer schnellen Betankung durch den einfachen Wechsel der Containersysteme.“ Zu den Tanktainern liefert Argo-Anleg auch mobile oder stationäre Tankstellen und ist damit einer der wenigen „Full-Solutions-Provider“ der Branche. Bewährt hat sich diese H2-Technologie bereits in einem Leuchtturmprojekt mit dem Kanalschubboot „Elektra“, auf dem die ebenfalls von Argo-Anleg entwickelten MEGCs erprobt wurden. Und auch in den beiden EU-Projekten „Seanergy“ und „Synergetics“ spielen die Ideen und Lösungen aus Wesel eine zentrale Rolle.
Neben der Vorstellung aktueller Produkte und Projekte ging es beim alljährlichen Branchentreffen in Hannover natürlich auch wieder um intensives Netzwerken mit Partnerunternehmen – und die Akquise neuer Kunden. „Unter dem Strich sind wir mit der Hannover-Messe sehr zufrieden“, resümierte Dirk Fischer, „Wir konnten bestehende Beziehungen vertiefen und zahlreiche neue Kontakte knüpfen. Die Woche war zwar anstrengend – hat sich aber gelohnt.“ Der Vertriebsleiter der Argo-Anleg GmbH legte sich dabei im wahrsten Sinne des Wortes ins Zeug: Auf dem Stand von WIKA, die dem Partner HYFINDR einen Bereich zur Verfügung stellte, sorgte er mit körperlichem Einsatz für die Erzeugung von Wasserstoff. Auf dem bereitgestellten Rudergerät produzierte Dirk Fischer in 60 Sekunden 71,9 mg reinsten grünen Wasserstoff. Seine Erkenntnis: So kann man sinnstiftend etwas gegen den „Bauchspeck“ tun ;-). Um seine Leistung in Relation zu setzen: Ein ehemaliger deutscher Olympiasieger im Rudern setzte vor Ort den Benchmark auf 300mg! Eine rundum gelungene Idee, den Besuchern die mitunter „schweißtreibende“ Produktion von Wasserstoff und die stark wachsende B2B-Plattform Hyfindr näher zu bringen!
Es wurden aber auch – und das war NEU – einige Gespräche mit Kleinunternehmen und „Endverbrauchern“ geführt. Es gibt offensichtlich eine sehr große Verunsicherung in Bezug auf Heizungen, Nutzung von PV in privaten Haushalten und Kleinbetrieben, Speichermöglichkeiten, etc. Hier konnte Argo-Anleg mit Fachwissen und Ausbildern für das Fachhandwerk einordnend einwirken können. Es zeigt sich jedoch immer wieder, dass es noch sehr viel Aufklärungsarbeit gibt. Dabei kann die Aufklärung nicht früh genug anfangen… Siehe das Büchlein aus der PIXI-Wissens-Reihe des Cornelsen Verlages, gemeinsam erstellt im Rahmen der HyStarter Projektphase durch die Partner Landkreis Marburg-Biedenkopf / Chemikum Marburg / Klimaschutz . Die PIXIs waren gern angenommene Giveaways mit wichtigem Fachwissen am Hessenstand. Es wurde Klein und Groß beschenkt und erfreut. So kann nun auch Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Habeck, dank Dirk Fischer ein H2-PIXI sein Eigen nennen.
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